Das Recht auf Natur
Mein Opa hatte einige Phrasen parat, an die ich mich heute gerne erinnere, als Kind waren es eben immer die gleichen Floskeln, über die wir nicht wirklich nachdachten.
… bei nervendem, und übertrieben kindischem Verhalten gab es Ausrufe wie
“seid ihr noch zu retten?“ oder „ich glaube Euch geht’s zu gut!“
Fastfood Verpackungen auf den Straßen, Müll und Bauschutt in den Wäldern, Kunstsoff in den Meeren und in der Nahrungskette, sind wir noch zu retten, geht es uns zu gut?
Viele Zeitgenossen haben jeden Respekt für ihre Umwelt verloren, die Zigarettenkippe werden aus dem Auto geworfen, nach dem Nachtmahl an der Tanke oder bei den zahlreichen Fastfood Restaurants wird noch kurz vor der Autobahn der Verpackungsmüll aus dem Fenster geworfen.
Ein kleines Waldgebiet scheint die bessere Müllhalde zu sein, als die nahe Entsorgungszentrale.
Private und ehrenamtliche Organisationen, Supermarktketten bis hin zum Kindergarten und der Grundschule versuchen dann wieder den Kleinen und Großen zu vermitteln, dass wir dies tunlichst unterlassen müssen und starten Aufräumaktionen, die erzieherischen Maßnahmen scheinen aber ins Leere zu laufen.
Müllvermeidung gegen die Lobby der Verpackungsindustrie scheint dabei keine Rolle zu spielen. Das Müllvolumen wächst.
Das skandinavische Jedermannsrecht beschreibt genau jene Rechte und Pflichten, damit wir verantwortungsvoll und präventiv zum Schutz der Natur agieren, damit der Naturliebhaber nach uns einen sauberen Trail vorfindet und sich nicht wundert über die Handschrift seines Vorgängers.
Lassen wir uns mal etwas tiefer in die Ideen des skandinavischen Fibel schauen, wir bekommen das Recht die Natur in ihrer ganzen Schönheit zu nutzen, wir dürfen draußen am Lagerfeuer essen und schlafen, können Beeren sammeln, schwimmen und unsere Batterien aufladen, dafür hinterlassen wir einen sauberen Pfad ganz nach der Philosophie der Indianer „ leave no trace“, hinterlasse keine Spuren, störe nicht die Natur oder ihre Bewohner, respektiere das Leben.
Vereinfacht ausgedrückt, leben und leben lassen.
Müssen uns jetzt ausgerechnet die Kinder darauf hinweisen, dass wir Fehler gemacht haben und ihnen einen lebensfeindlichen Planeten vererben wollen. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir die Null Bock Generationen verurteilt…tja wie sich die Zeiten ändern.
Sind wir noch zu retten oder geht es uns zu gut? Diese Frage muss sich in den heutigen Tagen jeder selbst stellen. Ich hoffe auf die Intelligenz der Menschen und eine Kehrtwende.
Autor
Thomas Schicketanz
Hike and See
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